fs-Spur 2012

Vor 10 Jahren bin ich die damalige fs-Spur durch McPomm mit meinem Sajan mitgeritten.

Als dann letztes Jahr nach dem Ritt der Ruhe bekannt wurde, daß Robert Claus dieses Jahr wieder nach McPomm reiten würde („Jubiläumsritt“), habe ich mich sofort angemeldet. Geplant hatte ich, den Ritt mit meiner Nirvana zu gehen. Leider hat sie sich einen gelben Schein geholt (ist eine längere Geschichte).

Somit stand ich in Ermangelung eines anderen Reitpferdes vor der Entscheidung: nimm’ den Jaipur (5-jährig) oder lass es.

Die Tagesetappen waren relativ human geplant (ausser der 4. Tag), Jaipur zeigt sich im Gelände als coole Socke und er hatte eine gute Grundkondition. Also: wir versuchen das!

Wir sind östlich von Wismar gestartet, Richtung Nordosten, an Heiligendamm vorbei, mit der Fähre über die Warnow, über Fischland und Darß nach Süden und wieder zurück Richtung Warnemünde.

Wir hatten gutes Wetter, am Anfang noch heiss und sonnig, dann jeden Tag kühler und windiger, zum Schluss fast stürmig. Aber es hat fast nicht geregnet, nur zwei kurze Schauer und ein klein wenig Nieselregen an 7 Reittagen.

Wir waren am Strand – ich war als einzige nicht im Wasser (Jaipur hat soviel neues erlebt, das musste ich ihm nicht zumuten), es gab wunderbare Wald-(Reit-)Wege, wir konnten noch über abgeerntete Felder reiten. Leider hatten wir an manchen Tagen auch relativ viel Asphalt.

Von vornherein hatte ich angemeldet, daß ich am 4. Tag verladen möchte, da ich meinem jungen Pferd diese heftige Etappe nicht zumuten wollte. So „durfte“ er nach 25km in Ahrenshoop mit noch einem Pferd in den Anhänger klettern, was er auch ohne auch nur eine Sekunde zu zögern gemacht hat.

Nachts haben die Pferde in Boxen oder geräumigen Paddocks übernachtet. Wir selber haben in relativ einfachen Doppelzimmern oder Ferienwohnungen übernachtet, eine Nacht in der Jugendherberge in Barth (mit angeschlossenem Reitstall). Alle Quartiergeber waren unheimlich nett und haben teilweise auch morgens gefüttert (Heu und das Kraftfutter, das wir abends hingestellt hatten).

Was ist dieses Pferd fantastisch!!! Ich bin so begeistert, ich bin soooo stolz auf den Buben! Es war „alles“ neu für ihn. Fremde Pferde, fremde Umgebung, fremdes Gelände und eine Tagesleistung, die für so ein junges Pferd definitiv grenzwertig ist. Er ist bis zum letzten Tag frisch und fröhlich mitgegangen, zeigte keinerlei Ermüdungs- oder Erschöpfungszustände, hat jede Nacht im Liegen geschlafen. Böschungen rauf, Böschungen runter, Strand, Wasser, Wellen, Brandung, Kühe!!! (bei uns gibt es keine Kühe in der Gegend, er kennt Schweine, aber keine Kühe), viele, viele Mülltonnen, vorbei rasende PKW, LKW, Busse, Motorräder – den Kerl hat nichts aus der Fassung gebracht. Daß er grundsätzlich mit dem Verreisen kein Problem hat, mit fremden Boxen und fremder Umgebung – das wusste ich von der Hengsteintragung, Körung und der Schau in Ströhen. Aber diese Geschichte war doch noch mal eine ganz andere Nummer!

Jetzt sind wir wieder zuhause und Jaipur ist bei seinen Kumpels auf der Weide. Er hat abgenommen und hat Muskulatur aufgebaut (kein Wunder). Jetzt hat er erstmal Urlaub und den hat er sich verdient!